Auszug aus der Festschrift von 1993
CHRONIK VON 1948 – 1992
Auszug aus der Festschrift zum 200 jährigen Bestehen im Jahr 1993
200 Jahre Brauchtum und Schützenwesen in Marienbaum
Auszug aus der Festschrift zum 175 jährigen Bestehen der Bruderschaft:
Warum feiert die St.Birgitten – Bruderschaft, die selbst erst im Jahre 1948 gegründet wurde, das 200 jährige Bestehen einer Bruderschaft in Marienbaum? Hat sie dazu ein Recht? Darüber möge der Leser entscheiden. Die Bruderschaft glaubt die Berechtigung zu haben und zwar aus folgenden Gründen:
Vor der Jahrhundertwende war in der Kirche zu Marienbaum ein Weihrauchfaß aus purem Silber in Benutzung. An der Unterseite der Bodenplatte dieses Weihrauchfasses befand sich eine Plakette mit der Inschrift „St.Marien – Junggesellen – Schütterei Marienbaum 1793“.
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war das Weihrauchfaß nicht mehr vorhanden. Es scheint, wie viele andere wertvolle Gegenstände veräußert worden zu sein.
Die Plakette mit der oben angegebenen Beschriftung ist zur Zeit, als Pfarrer Simmes (gestorben 18.Oktober 1943) hier tätig war, nochmals aufgefunden worden, seitdem aber verschollen.
Diese vorgenannten Tatsachen wurden von den Mitgründern der Bruderschaft, den Gebrüdern Theodor Jordans, gestorben am 5. Juli 1953 und Heinrich Jordans, gestorben am 9. Juni 1960, verschiedentlich erwähnt und als wahr bezeugt.
Sehr intensive Nachforschungen bei Staats – und Privat – Archiven, bei den bischöflichen Generalvikariaten und bei namhaften Heimatforschern haben leider keine weiteren Nachrichten über Bruderschaften in Marienbaum ergeben.
Diese Nachforschungen ergaben lediglich, daß schon um 1680 eine Rosenkranzbruderschaft hier bestand, der die Brüder des Birgittenklosters und Bürger von Marienbaum angehörten, Diese Bruderschaft war aber anscheinend eine reine Gebetsbruderschaft und wurde ebenso wie das Kloster im Jahre 1802 aufgelöst.
Tatsache ist also, das im Jahre 1793 hier eine Bruderschaft bestand. Wie lange sie im 19. Jahrhundert bestanden hat, ist nicht festzustellen. Es ist anzunehmen, das sie gegen Ende des Jahrhunderts aufgelöst und das Vermögen der Kirche übergeben wurde. Anscheinend ist damals das vorhanden Königssilber eingeschmolzen, das Weihrauchfaß daraus gefertigt und höchstwahrscheinlich die älteste Plakette als Bodenplatte daran befestigt worden, um so die Herkunft festzuhalten und der Nachwelt zu überliefern.
Im Jahre 1906 wurde in Marienbaum ein Bürgerschützenverein gegründet, dessen Tätigkeit aber im 2. Weltkrieg zum Erliegen kam. Viele Mitglieder dieses Vereins, vor allem aber die verbliebenen Vorstandsmitglieder Heinrich Tack sen., Wilhelm Daniels, Engelbert Lensing und Heinrich Jordans dachten schon bald nach dem Kriege an eine Neugründung. Unter Assitenz des damaligen Pfarrers Willing wurde aber kein weltlicher Schützenverein, sondern eine Bruderschaft gegründet.
Im Gedenken an das segenreiche Wirken des Birgittenordens, der über 350 Jahre hier ein Kloster unterhielt, das 1802 im Rahmen der Säkularisation aufgelöst wurde, wählte man die große schwedische Heilige St. Birgitta zur Patronin und gründete im Jahre 1948 die jetzige Bruderschaft.
Direkt zu den Jahren:
1948-1959
1948
Gründungsversammlung der St.Birgitten Schützen Bruderschaft Marienbaum.
Sonntag, den 14. März 1948.
Es waren 50 Mitglieder anwesend. Der neue Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Brudermeister Heinrich Tack sen., 2. Brudermeister Alfons Schweers, Schriftführer Karl Timmermann, Kassenwart Wilhelm Daniels, Schützenmeister Fritz Paahsen, Kommandant Heinrich Schoofs, Adjudant Franz Jordans.
Die erste Generalversammlung fand am 18. April 1948 statt. Es waren 90 Mitglieder anwesend und es fanden 30 Neuaufnahmen statt. Der Vorstand gab bekannt, daß eine neue Fahne von einigen Vorstandmitgliedern gestiftet worden sei, Die Fahnenweihe erfolgte am 2. Mai 1948. Die neue Fahne, welche vom Kirchenmaler Schmithuisen aus Duisburg gemalt wurde, fand bei allen Mitgliedern großen Anklang, Eine Seite zeigt den Hubertushirsch, die andere Seite das Bildnis der Hl. Birgitta. Abends fand im Saale Deckers ein gemütliches Beisammensein statt, woran auch der hochwürdige Präses, Herr Pfarrer Willing, teilnahm.
Das erste Schützenfest wurde am 8. Juni 1948 abgehalten. Besonders erwähnenswert war, das ein Reiterzug von zwanzig Reitern den Schützenkönig anführte. Es folgte die Kapelle Opel, Fahnen, Vorstand, Königswagen, Ministerwagen, Wagen mit dem Hochwürdigen Herrn Präses und Herrn Bürgermeister Lensing. Den Schluß des Zuges bildete eine stattliche Anzahl Schützen. Der Festzug bewegte sich durch die Hauptstraße von Marienbaum. Aus der Chronik läßt sich ersehen, daß die Straßen überall von zahlreichen Zuschauern umsäumt waren, An manchen Stellen war eine unübersehbare Menschenmenge, die von nah und fern herbeigeeilt war.
1949
Am 23. Januar 1949 hatte die Bruderschaft den ersten Theaterabend. Gespielt wurde das Volksdrama „Der Herrgottswinkel“. In den Hauptrollen spielten mit : Thea Ingendahl, Maria Laakmann, Franz Heien und Franz Holtkamp.
Bei der Einübung hat sich besonders der zweite Brudermeister Alfons Schweers gegeben und ihm war es zu verdanken, das der Erfolg groß war.
Am 12.Februar 1949 übergab der Künstler und Goldschmiedemeister Max Zeiss aus Essen die ihm in Auftrag gegebene Königskette, Sie kostete 450,-DM und fand bei allen Mitgliedern großen Beifall. Gleichzeitig überreichte Herr Zeiss für unseren König ein sehr schön gearbeitetes Collier mit Kette, Dieses fand ebenfalls volle Annerkennung .
Am 18. September 1949 fand die erste große Schützenwallfahrt der Niederrheinischen Bruderschaften nach Marienbaum statt. Anwesend waren unter anderem der Generalpräses Dr. P. Louis und seine Durchlaucht Fürst Franz zu Salm Reiferscheidt – Dick.
1953
Am 13. September 1953 wurde Ludwig Seemann zum ersten Brudermeister gewählt. Zweiter Brudermeister wurde Theo Böhmer, Schriftführer Otto Lehmann, Oberst Heinrich Schoofs, Schützenmeister Josef Hooymann, Heinrich Tack sen. Wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
1954
Am 2. April 1954 fand die zweite große Schützenwallfahrt aus Anlaß des Marianischen Jahres nach Marienbaum statt. Das feierliche Festhochamt und die Festpredigt wurde durch Generalpräses Dr. Louis aus Leverkusen vorgenommen. An der Wallfahrt beteiligten sich etwa 1000 Schützen aus den Kreisen Moers, Rees, und Kleve. Eine große Marientracht bildete den Abschluß dieser Veranstaltung. Bei der Festversammlung wurde auf Antrag unserer Bruderschaft dem Kreisbundesmeister van Bebber für seine fast 30 jährige Tätigkeit in diesem Amt das St. Sebastianus – Ehrenkreuz durch den Geistlichen Beirat Dr. Louis während der Festkundgebung im Saale Deckers überreicht.
1955
Am 2. Weihnachtstag 1955 und am 8. Januar 1956 wurde das Schauspiel mit Gesang „ Die Bettelprinzessin“ zwei mal aufgeführt und von etwa 600 Personen besucht. Die Spielgruppe vollbrachte eine einmalige Leistung. Das Orchester setzte sich zusammen aus Hans Diedrichs, Lehrer Kurzawe und 3 Spielern der Kapelle Opel Aus Xanten. Es spielten mit: Gisela Diedrichs, Marianne Keders, Franz Heien, Willi Peters, Ludwig Seemann, Johann Hegmann, Karl Krus, Albert Heien, Karl Hegmann, Stefan Seelen, Souffleur: Hermann Holtkamp.
1957 / 1958
Auf der Generalversammlung am 19. Januar 1958 wurde angeregt, eine Jungschützen – Abteilung zu gründen. Die Königin des Jahres 1957, Christel Deckers, überreichte der Bruderschaft zum 10 jährigen Bestehen ein silbernes Fahnenträgerschild.
1959
Am 20. Juni 1959 wurde durch Herrn Präses Pfarrer Alsters eine Fahrt nach Uden in Holland organisiert. In Uden befindet sich ein Birgittenkonvent. Dieser erhielt eine Reliquie der hl. Birgitta. Die Reliquie wurde von Frankreich nach Uden gebracht. Diese Überreichung konnte eine Abordnung unserer Bruderschaft miterleben.
1961-1979
1961
Am 2. und 3. September 1961 feierte Marienbaum das 500 jährige Bestehen. Neben den großen Jubiläumsfeierlichkeiten stach der große Festzug mit geschichtlichen Trachtengruppen zu Pferde und zu Fuß unter einer Beteiligung von sechs Musikzügen besonders heraus und wird den Marienbaumern ein unvergeßliches Erlebnis bleiben. Auch hier zeigte sich die Bruderschaft sehr aktiv und übernahm wichtige organisatorische Aufgaben. Am 8. Oktober 1961 fand wiederum eine große Niederrheinwallfahrt der Schützen zum Marienbaumer Gnadenbild statt. Etwa 2300 Schützenbrüder waren zu dieser Wallfahrt gekommen.
1965
Im Jahre 1965 wurde im Vereinslokal Franken, jetzt Hennemann, ein fünfbahniger Luftgewehrschießstand erbaut. Die Schießgruppe der Bruderschaft hatte damit ideale Trainingsmöglichkeiten.
1968
Am 23.Juni 1968 feierte die Bruderschaft ihr 175 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß wurde ihr vom Kreisverband Moers die Ausrichtung des Kreisbundesfestes übertragen. Etwa 1200 Schützen des Kreisbundes Moers beteiligten sich an dieser gelungenen Veranstaltung. Zum Festakt im Festzelt konnte der Bürgermeister folgende Ehrengäste begrüßen: Bundespräses Rektor Tönnis, Präses Pfarrer Alsters, Pater Verheijen, unser Königspaar mit Gefolge, unsere ehemaligen Königinnen, Herr van Hasselt aus Gennep als Vertreter der ehrwürdigen Mutter Äbtissin der Abtei Uden in Holland, gleichzeitig auch als Dekan des Raumes Gennep. Weiterhin waren anwesend der stellvertretende Bundesjungschützenmeister Heinrichs, der Diözesanbundesmeister Dr. Kleinemünster, Niederrheinbundesmeister Kleinmanns aus Aldekerk, der Bundesmeister des Kreises Siegburg, Lenz, der gesamte Kreisvorstand mit Bundesmeister Elsing an der Spitze, eine Abordnung holländischer Bruderschaften und etwa 15 Bruderschaften aus den Kreisen Moers und Kleve. Herr van Hasselt überreichte im Namen der Abtei Uden in Holland und Wadstena in Schweden eine Urkunde. Diese Urkunde weist alle Namen der Bruderschaftsmitglieder auf und besagt, daß alle aufgeführten Birgittenschützen in die Mitbruderschaft aufgenommen wurden.
Desweiteren übereichte er eine wertvolle Plakette, gestiftet von der St. Lambertus – Bruderschaft Milsbeck und der St. Rochus – Bruderschaft Stevenswert. Dazu wurde als Symbol gut nachbarschaftlicher Beziehung zwischen holländischen und deutschen Bruderschaften entlang der Landesgrenze eine Europafahne, in Straßburg geholt, überreicht. Sie soll bei jedem Schützenfest zur Samstagabendveranstaltung gehißt und am Kirmesdienstag wieder eingeholt werden. Der Nachmittag brachte weit über 1000 Schützen nach Marienbaum, als vielbestaunte Gäste präsentierten wir das „Swift Harmonie Orchester Nijmegen“ mit 60 Musikern.
Der Festzug bot mit seinen farbenfrohen Fahnen und Uniformen in seiner Vielfalt ein echtes Bild niederrheinischen Schützenwesen. Ein Fahnenschwenken bildete den Abschluß dieser Jubiläumsveranstaltung.
1969
Im Januar wurde eine Fahrt zum Birgittenkonvent in Uden organisiert. An dieser Fahrt beteiligten sich etwa 70 Personen.
Am 22. Juni besuchten wir mit etwa 60 Personen das Jubelfest zum 500 jährigen Bestehen der St. Lambertus – Bruderschaft in Milsbeck. Ebenfalls nahmen das Tambourcorps und der Musikverein an diesem Fest teil. Als Erinnerung erhielten wir eine Teilnehmerplakette und für den guten Eindruck im Festzug den zweiten Preis.
Der Gemeindepokal der ehemaligen Gemeinde Marienbaum wurde von der ersten Mannschaft der Schießgruppe zum drittenmal hintereinander gewonnen. Er ging in den Besitz der Bruderschaft über. Daraufhin stiftete die Sparkasse Moers, Zweigstelle Marienbaum, für die Bruderschaften der früheren Gemeinde einen neuen Wanderpokal in Form eines röhrenden Hirsches.
1970
Von einem einheimischen Wirt wurde für die Jungschützen eine Prinzenkette gestiftet, die in diesem Jahr zu erstenmal ausgeschossen wurde.
Im Juli konnten wir in Marienbaum hohen Besuch begrüßen. Die Äbtissinnen der Klöster Uden in Holland und Syon in London / Großbritannien und der Pater Prior der Birgittenniederlassung in Rom / Italien in Begleitung von Herrn van Hasselt kamen nach Marienbaum. Die Gäste wurden durch eine Abordnung der Bruderschaft empfangen. Bei diesem Besuch erfuhren wir, das Herr van Hasselt in der folgenden Woche an einer Tagung der Schwedischen Birgittensozietät teilnehmen würde. Er nahm daher von Marienbaum eine Grußbotschaft mit nach Schweden, außerdem wurde ein kleines Geschenk mit Widmung überreicht. Der Prior der Birgittensozietät bedankte sich in einem Schreiben sehr herzlich.
1971
Am 20. Juni 1971 wurde dem Brudermeister Ludwig Seemann vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften für die Arbeit in der Bruderschaft und die Pflege der Beziehungen über die Grenzen hinweg nach Holland das „St. Sebastinaus – Ehrenkreuz verliehen.
Am 22. August 1971 waren wir Teilnehmer an einem großen Erntedankfest in Berg an der Maas bei Sittard, Etwa 120 Schützen mit ihren Angehörigen beteiligten sich an dieser Fahrt. Den Teilnehmern wurde ein herrlicher Festzug geboten, den in dieser Größe wohl noch niemand gesehen hatte.
1973
Am 27. Mai 1973 fand die Wallfahrt der Bruderschaften des Landesverbandes Niederrhein nach Marienbaum statt. Eingeladen waren 144 Bruderschaften. Rund 1000 Teilnehmer fanden sich zur Prozession ab Haus Balken ein und feierten mit dem Diözesanbischof Heinrich Tenhumberg das Festhochamt an der Kirche. Abschluß der Wallfahrt für die auswärtigen Teilnehmer war eine Marienprozession und ein großes Fahnenschwenken auf dem Kirchplatz. Den Abschluß für unsere Bruderschaft bildete eine Festveranstaltung im Jugendheim mit den Ehrengästen zur Feier des Gedenken an die Wiedergründung der Bruderschaft vor 25 Jahren. Bei dieser Feier wurden über fünfzig verdiente Mitglieder für 25, 40, 50 und 60 jähriger Treue zum Schützenwesen durch Urkunden und Abzeichen geehrt. Auf dieser Veranstaltung wurde durch Herrn van Hasselt im Auftrag des Birgittenkonvents Uden ein wertvolles Zepter mit Birgittenemblem und Widmung überreicht. Der 12. August brachte für die Pfarrgemeinde Marienbaum und die Bruderschaft das Gedenken an den Todestag der Hl. Birgitta und zugleich den Besuch der Äbtissin und des Schwesternkonvents der Abtei Uden. Ein feierliches Hochamt, Prozession und Fahnenschwenken waren der äußere Rahmen dieser Veranstaltung.
1974
Im Februar 1974 wurde mit dem Abbruch bzw. der Instandsetzung des Kleinkaliberschießstandes am Forsthaus in Marienbaum begonnen. In der Folgezeit wurde an jedem Samstag intensiv am Ausbau des Standes gearbeitet. Viele Geldspenden erbrachten einen Betrag von über 7000 DM. Baumaterial und die über 850 Arbeitsstunden Eigenleistung der Mitglieder zeugten für ein besonderes Interesse am Vereinsgeschehen.
1976
Auf der Jahreshauptversammlung am 8. Februar wurde Werner Wälbers zum ersten Brudermeister gewählt.
Bezirkspräses Pfarrer Hoffacker bescheinigte während der Versammlung in einer Laudatio unserem Präses Pfarrer Alsters nicht nur vorbildliche Arbeit in der Gemeinde, sondern auch hervorragende Aktivitäten in der Bruderschaft. Er übereichte dem Präses Pfarrer G. Alsters im Auftrag des Hochmeisters Graf Maximilian von Spee die höchste Auszeichnung des Schützenbundes, die „Graf Galen Plakette“.
Der Oberst Heinrich Venhoff wurde mit dem großen Jubelorden für 65 Jahre Mitgliedschaft in der Bruderschaft ausgezeichnet. Beispielhafte Arbeit wurde auch bei der Errichtung eines neuen Kugelfanges von den Mitgliedern Theo Schoofs, Johann Hegmann und Karl Heinz Ahls geleistet. Der Kugelfang wurde erstmals zum Königschießen 1977 benutzt.
1978
Am 27. Juni 1978 fand erstmals in Marienbaum ein Bezirksjungschützentag statt. Bei strahlendem Wetter fand diese Veranstaltung großen Anklang und war für die ganze Bruderschaft und für den Hauptorganisator Karl Heinz Ahls ein voller Erfolg. Gegen 14 Uhr traf sich eine große Zahl von Jungschützen des Bezirksverbandes Moers am Vereinslokal Hennemann und es wurde geschlossen zum Waldschießstand marschiert, um dort den Tag mit der Teilnahme an einer heiligen Messe zu eröffnen. Im Anschluß daran fand ein Preis -, Bezirksprinzen und Schülerprinzenschießen statt. Zum abschließenden großen Preisfahnenschwenken auf dem Sportplatz zog man gegen 17 Uhr zurück ins Dorf.
Am 17. November 1978 verstarb der langjährige Bruder – und Ehrenbrudermeister Ludwig Seemann. Ihm hat die St. Birgitte – Bruderschaft Marienbaum und die Ortschaft Marienbaum aufgrund seines persönlichen Einsatzes und unermüdlichen Wirkens zum Wohle aller Bürger vieles zu verdanken.
1979
Die St. Birgitten – Schützenbruderschaft Mareinbaum e.V. 1793 wurde unter der Register – Nr. 1192 / 79 beim Amtsgericht Rheinberg – Zweigstelle Xanten am 1. Januar 1979 ins Vereinsregister eingetragen.
1980-1992
1980
Der letzte Höhepunkt im Rahmen der Festwochen anläßlich des Wallfahrtsjubiläums zum 550 jährigem Bestehen der Wallfahrtsgeschichte Marienbaums war die Schützenwallfahrt der Bruderschaften des Landesbezirks Niederrhein im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften nach Marienbaum zum Gnadenbild. Über 1000 Schützen und vier Musikzüge aus den Bezirksverbänden Moers, Rees Kevelaer, Geldern, Straelen, Wachtendonk und Kleve nahmen an diesem Bekenntnistag der Bruderschaft teil.
Von Haus Balken aus zogen die Schützen in einer Prozession zur Wallfahrtskirche. In den Grünanlagen hinter der Kirche hatten unsere Schützen einen Altar aufgebaut. Hier wurde das Pontifikalamt mit dem Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Wöste, Landesbezirkspräses Roghmanns, Präses Pfarrer Alsters und weiteren befreundeten geistlichen Herren gefeiert. Den Abschluß der Wallfahrt bildete auf dem Sportplatz ein großes Fahnenschwenken mit ca. 60 Fahnenschwenkern des Landesbezirksverbandes Niederrhein.
Der Bezirksjungschützenmeister Karl Heinz Ahls, der auch 2. Brudermeister der St. Birgitten – Bruderschaft Marienbaum war, wurde für die Jugendarbeit auf Bezirksebene im Namen des Präsidiums der Historischen deutschen Schützenbruderschaften mit dem hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet.
1982
Am 19.Juni 1982 feierte das Tanbourcorps der St. Birgitten – Bruderschaft Mareinbaum sein 60 jähriges Bestehen. Etwa 20 Musikzüge aus der näheren und weiteren Umgebung beteiligten sich an dem großen Umzug durch das Dorf.
Pfarrer Wolfgang Derix wurde am 9. Oktober 1982 als neuer Präses der St. Birgitten – Schützenbruderschaft eingeführt. Die Bruderschaft bedankte sich bei dem scheidenden Präses Pfarrer Gerhard Alsters für die 30 jährige Mitarbeit und überreichte eine Ehrenurkunde.
1983
Im Jahre 1983 ging der von der Sparkasse Marienbaum gestiftete Hirschwanderpokal nach dem dreimaligen Gewinn des Schießwettbewerbs in den Besitz der Bruderschaft über und „grast seitdem am Marienbaumer Waldesrand“.
Am 4. September 1983 fand der Landesjungschützentag in Marienbaum statt. Im Zeichen der Jugend und der Freude stand der dritte Landesjungschützentag des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften vom Bezirksbund Niederrhein im Wallfahrtsort Marienbaum. Schirmherr der vom Bezirksverband Moers und der St. Birgitten – Bruderschaft hervorragend organisierten Großveranstaltung war Dr. Friedrich Kronenberg.
1984
Der Musikverein Cäcilia Marienbaum feierte am 30. Juli 1984 sein 90 jähriges Bestehen. 20 Musikvereine beteiligten sich an dem großen Festzug. Besonderen Beifall ernteten dabei die Gäste aus Holland: die Musikvereinigung „Edelweis Berg en Dal“ , sowie die Musikvereinigung „Harmonie Erika“ aus Mook, die ihre Drumband und eine Majorettengruppe mitgebracht hatten. Zum Abschluß der Festveranstaltung spielte abends im Festzelt die holländische Blaskapelle „Tiroler Echo“ zum Tanz auf. Der Musikverein erntete viel Lob für diese gut organisierte Veranstaltung.
1985
Am 16. Mai 1985 fand die Eröffnung des neuen Waldschießstandes statt. Nach jahrelangen umfangreichen Vorarbeiten und dem Einholen sämtlicher behördlicher Genehmigungen konnte der neuerrichtet Waldschießstand mit einem Kaiserschießen aller ehemaligen noch lebenden Könige der St. Birgitten – Schützenbruderschaft Marienbaum seiner Bestimmung übergeben werden. Erster Kaiser der Bruderschaft wurde Josef Paeßens.
Am 11. August 1985 fand die große Schützenwallfahrt des Landsbezirks Niederrhein der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, die traditionell alle fünf Jahre abgehalten wird, statt.
Es nahmen etwa 900 Schützenbrüder an dem von Regionalbischof Dr. Ludwig Averkamp und Präses Pfarrer Wolfgang Derix zelebrierten Wallfahrtsgottesdienst teil. Bei der anschließenden Marientracht wurde das Gnadenbild von Mitgliedern des Tambourcorps getragen. Zum abschließenden Fahnenschwenken auf dem Sportplatz zeigten etwa 40 Fahnenschwenker gekonnt die Symbolik der Fesselung und Entfesselung des hl. Sebastianus.
Während des Patronatsfestes am 12. Oktober 1985 enthüllte der Brudermeister und amtierender König Werner Wälbers eine Tafel, auf welcher alle Königspaare, teilweise mit Gefolge, seit 1948 mit Foto verewigt sind. Die Erstellung und Reproduktion der Fotos lag in den bewährten Händen unseres Schützenbruders Josef Hoever.
1986
Am 11. Januar 1986 verstarb Frau Margarete Underberg, Ehrenbürgerin der Gemeinde Marienbaum. Frau Underberg hatte sich große Verdienste um die St. Birgitten – Schützenbruderschaft Marienbaum erworben.
Auf der Jahreshauptversammlung am 6. Februar 1986 wurde die neue Marienbaumer Fahne vorgestellt. Besonders engagiert hatte sich hierfür Brudermeister Werner Wälbers und Kassierer Willi Kanders.
Am 25.Mai 1986 fuhr eine größere Abordnung der Bruderschaft mit ihren Angehörigen, dem Präses und Pater Verheijen nach Uden in Holland zur Besichtigung der dortigen Jubiläumsausstellung des Birgittenklosters.
Am 10. Juni 1986 wurde dem langjährigen Kassierer und ehemaligen Tambourmajor Willi Kanders der hohe Bruderschaftsorden des Zentralverbandes der Deutschen Historischen Schützenbruderschaft verliehen.
1987
Auf der Jahreshauptversammlung am 14. März 1987 wurde Theo Willemsen an Stelle von Paul Holtermann zum Oberst der Bruderschaft gewählt. Paul Holtermann wurde auf Antrag der Versammlung zum Ehrenoberst ernannt. Siegfried Lehmann wurde zum Major und Karl Heinz Ahls zum Hauptmann gewählt.
Am 9. August 1987 veranstaltete die Schützenjugend des Bezirksverbandes Moers den Bezirksjungschützentag in unserer Gemeinde in Zusammenarbeit mit unseren Jungschützen und dem Jugendvorstand des Bezirksverbandes Moers.
Am 27. Juni 1987 feierte das Tambourcorps sein 65 jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß wurde ein Freundschaftstreffen mit 25 Musikzügen aus der näheren und weiteren Umgebung organisiert. Auf dem Schulhof nahmen alle zum Jubiläum erschienen Spielmanns – und Musikzüge Aufstellung und brachten dem Jubiläumsverein ein Geburtstagsständchen. Gleichzeitig konnte Tambourmajor Albert Heien sein 25 jähriges Jubiläum als Corpsführer feiern, der „rein zufällig“ auch neuer Schützenkönig der St. Birgitten – Schützenbruderschaft Marienbaum wurde.
1988
Am 15. Mai 1988 fanden die Festlichkeiten anläßlich der 40. Wiederkehr der Neubegründung der St. Birgitten – Schützenbruderschaft statt. Es war den Mitgliedern Anlaß genug, zurückzuschauen auf das Streben und Aufbauen einer stolzen Schützenfamilie. „Für manches schöne Erlebnis habe sich diese Arbeit gelohnt“, durfte Brudermeister Werner Wälbers feststellen. „Ohne viele immer wieder zum Einsatz bereite Idealisten sei dies nicht möglich gewesen“. Der Festakt im Jugendheim stand ganz im Zeichen von zahlreichen Ehrungen. Bürgermeister Alfred Melters würdigte die Arbeit der Bruderschaft als einen wertvollen Beitrag zu einem harmonischen Gemeinwesen.
Die Festrede zum Thema „Bruderschaft heute und in früheren Zeiten“ hielt Landesbezirksbundesmeister Erich Schwinning. Eine Wandlung der Zeit habe auch die Arbeit der Bruderschaften verändert, doch gelte es unverändert, für den Schutz der Ideale „Glaube, Sitte und Heimat einzutreten. Diözesangeschäftsführer Karl Colter überbrachte die Glückwünsche des Diözesanverbandes Münster und im Namen des St. Sebastianus – Bezirksverbandes Moers gratulierte Bezirksbundesmeister Arnold Ingenerf.
Höhepunkt war die Übergabe einer handgearbeiteten Stola an Präses Pfarrer Wolfgang Derix, der diese Gabe nach den Worten von Werner Wälbers auch als besonderen Dank für die großen Verdienste um den Bestand der St. Birgitten – Schützenbruderschaft ansehen möge.
Auf der Stola sind eingestickt: das Bruderkreuz der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft, die Inschrift „St. Birgitten – Bruderschaft Marienbaum“, die Fürbitte: „Hl. Birgitta bitte für uns“. Der Präses trägt die Stola bei kirchlichen Bruderschaftsanlässen. Ein zünftiger, verlängerter Frühschoppen bildete den Abschluss dieser Jubiläums – Veranstaltung.
Am 18. September 1988 beteiligten wir uns mit einer großen Abordnung, dem Königspaar mit Throngefolge und Tambourcorps, an den Feierlichkeiten zum 125 jährigen Bestehen der St. Hubertus – Bruderschaft Labbeck.
Während des Patronatsfestes am 8. Oktober 1988 stellte Brudermeister Werner Wälbers die neue Königsfahne vor. Die Fahne zeigt das Marienbaumer Wappen mit einer Königskrone.
Am 17. Dezember 1988 veranstaltete unser Tambourcorps erstmals zugunsten der Niederrheinischen Behinderten – Selbsthilfe einen großen Weihnachtsbaumverkauf auf dem Dorfplatz, der seitdem jährlich durchgeführt wird.
1989
Auf der Delegiertentagung des St. Sebastianus – Bezirksverbandes Moers wurde von einer Abordnung unserer Bruderschaft der Antrag gestellt, das Bezirksbundesfest 1993 aus Anlaß des 200 jährigen Bestehens der St. Birgitten – Schützenbruderschaft in Marienbaum zu feiern.
Beim traditionellen Königsschießen am Fronleichnamstag holte erstmals in der Geschichte der Bruderschaft eine Frau den Rest des Vogels von der Stange. Doris Lorkowski wurde erste Königin der St. Birgitten – Schützenbruderschaff und nahm Erich Arntz zum Prinzen.
Am 6 Juni 1989, Kirmesdienstag, wurden währen des Krönungsballes die verdienten Mitglieder Theo Willemsen, Theo Schoofs und Siegfried Lehmann mit dem hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet.
Am 14. September 1989 verstarb nach langer Krankheit der Ehrenpräses der St. Birgitten – Schützenbruderschaft, Pfarrer i.R. Gerhard Alsters.
Während des Patronatsfestes am 14. Oktober 1989 wurden vom stellvertretenden Bezirksbundesmeister Johannes Pieper die Mitglieder Brudermeister Werner Wälbers mit dem Sebastianus Ehrenkreuz und Schützenmeister Hans Kleinen mit dem Hohen Bruderschaftsorden geehrt.
1990
Auf der Jahreshauptversammlung am 10. März 1990 wurde
beschlossen, zum Jubiläum 1993 etwas Bleibendes für die Bruderschaft, aber auch für den Wallfahrtsort zu schaffen. Ein Heiligenhäuschen zu Ehren der Hl. Birgitta, der Patronin der Bruderschaft, soll gebaut und mit einer Erinnerungstafel versehen werden.
Am 12. August 1990 fand die Schützenwallfahrt des Landesbezirksverbandes Niederrhein nach Marienbaum statt. Von Haus Balken aus beteiligten sich etwa 600 Schützen in einer Prozession zur Wallfahrtskirche, wo Regionalbischof Heinrich Janssen in Konzelebration mit Pfarrer W. Derix ein Festhochamt feierte. Nach dem Willen von Bischof Janssen soll diese Wallfahrt Signalwirkung zeigen und er gab zu bedenken, „was wir nicht leben, fällt aus der Erinnerung“. Aus der Überzeugung „Gottes Wort fordert unsere Antwort heraus“, rief er die Schützengemeinschaft des Niederrheins dazu auf, mit betenden und zupackenden Händen das Leben neu zu gestalten.
Es möge eine monatliche Bestunde der Schützen in der Wallfahrtskirche ins Leben gerufen und gefördert werden, denn ohne Gespräch mit Gott kämen auch die Menschen dieser Zeit nicht aus, ermunterte Bischof Janssen.
Mit einem Fahnenschwenken auf dem Sportplatz, an dem etwa 50 Fahnenschwenker teilnahmen, fand diese Wallfahrt einen guten und farbenprächtigen Abschluß.
1991
Unter der Voranzeige „Neuanfang für eine Marienbaumer Theatergruppe“ lud die St. Birgitten – Schützenbruderschaft am 11. und 13. Januar 1991 ins Jugendheim ein. Präsentiert wurde von einem Laientheater, Ensemble des Kulturvereins „KIS“ aus Sonsbeck, das Theaterstück „Liebling ich bin da!“ unter anderem mit Winfried Cleve aus Sonsbeck und dem Marienbaumer Günther Schnickers in der Hauptrolle. Etwa 500 Besucher an den beiden Veranstaltungsabenden zeigten, daß ein großes Theaterinteresse in Maienbaum bestand. Die Begeisterung der Besucher an den Darbietungen war riesengroß.
Währen des verlängerten Frühschoppens am Kirmessonntag, dem 9. Juni 1991, trat erstmals nach 15 Jahren der gebürtige Marienbaumer Karl Timmermann, Bee Gees Imitator, Teilnehmer der Rudi Carrel Show und des Grand Prix der Volksmusik, auf und sorgte für ein bis auf den letzten Platz vollbesetztes Festzelt.
Am 29. Juni 1991 verstarb für uns alle unfaßbar unser beliebter Brudermeister Werner Wälbers. Seit 1976 leitete er die St. Birgitten – Schützenbruderschaft Marienbaum als 1. Budermeister und hat in dieser Zeit durch seinen nimmermüden Einsatz unsere Bruderschaft mit neuem Leben erfüllt. Mitten in der Vorbereitung zum 200 jährigen Jubiläum hat Gott der Herr ihn heimgerufen.
Am 8. September 1991 beteiligten wir uns mit einer Abordnung an der großen Viktortracht in Xanten. Es war ein unvergeßliches Ereignis.
Während unseres Patronatsfestes am 12. Oktober 1991 erhielt unser langjähriger Adjutant Josef Daniels für seine Verdienste den hohen Bruderschaftsorden des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.
1992
An drei Abenden im Januar verpflichtete die Bruderschaft für die Theaterfreunde das Laien – Ensemble von „K.I.S.“ aus Sonsbeck mit dem Hauptdarsteller Günter Schnickers aus Marienbaum. Gespielt wurde das Stück „Trautes Heim – nie allein“. Die Lachmuskeln des begeisterten Publikums wurden an allen drei ausverkauften Abenden aufgrund der Leistung der Theatergruppe arg strapaziert.
Am 14. März 1992 wurde Heinz Tönnishoff zum 1. Brudermeister und Theo Krebbers zu seinem Stellvertreter gewählt.